18.07.2023, 20:50

Tippspiel - Die Einschätzung der (inter)nationalen Experten
Auch in diesem Jahr wollen wir einen Blick auf die Prognose der Experten werfen. 32 Meinungen wurden kundgetan, hier sind die Ergebnisse:
Die Meisterschaft geht laut gut der Hälfte der Experten erneut an Silkeborg IF (15). Härteste Konkurrenz ist das Überraschungsteam aus Tampere (10), das nach dem vierten Ligatitel greift. Auch der Ystads IF FF (6) wird die erstmalige Meisterschaft zugetraut, die letzte Stimme geht an den FC Kopenhagen (1).
Eindeutig ist hingegen das Pokalergebnis: Abgesehen von 2 Enthaltungen gehen fast alle Stimmen (29) an Rosenborg BK, nur eine Stimme gibt es für den FC Lahti (1). Im internationalen Pokal werden dem verbliebenen Vertreter Silkeborg IF (1) nur Außenseiterchancen zugetraut, neben Top-Favorit Hailton Academical FC (20) werden Juventus Turin (5) und Eintracht Frankfurt (4) bessere Chancen zugesprochen. Inter Mailand (1) und RCD Mallorca (1) bekommen wie Silkeborg je eine Stimme.
Drei skandinavische Experten wurden zu den Auf- und Abstiegsszenarien befragt. Mit KR Reykjavík (3) steht der isländische Fußball für alle 3 Experten vor dem Abstieg in Liga 2. Kristiansund BK (2) und Brøndby IF (2) gelten als weitere wahrscheinlichste Absteiger, eine Stimme entfällt jeweils auf Esbjerg fB (1) und Haka Valkeakoski (1).
Das Aufstiegsrennen spitzt sich zwischen 4 Teams zu. Lyn Oslo (3) sehen alle Experten künftig in der 1 Liga, den Nykøbing FC (2), Helsingborg IF (2) und den FC Midtjylland (2) sehen jeweils 2 Experten ab der nächsten Saison im Oberhaus.
Total Pokal – Viertelfinale
Pokal Profis: 1:0 für die Heimteams
Ein nettes Kuriosum bot das Pokal-Viertelfinale der Profis: Alle Partien enden jeweils 1:0 in der regulären Spielzeit, der Heimvorteil gibt durchwegs den entscheidenden Ausschlag.
Im Halbfinale wird es spannend: Der FC Lahti und die IF Elfsborg matchen sich um den Finaleinzug. Zweitligist Midtjylland empfängt das skandinavische Flaggschiff Rosenborg, dass wohl die besten Karten auf einen Pokaltriumph in der Hand hält. Die 4 großen Regionen stellen somit jeweils einen Teilnehmer.
Pokal Jugend: Helsingborg trotzt dem Trend
Auch bei der Jugend ist der Heimvorteil nicht zu unterschätzen: Vorjahresfinalist Lahti nützt diesen ebenso wie Nordsjælland und Valerenga, nur Helsingborg trotzt dem Heimtrend in Jyväskylä.
Lahti empfängt nun Nordsjælland zuhause, während es für Auswärtsspezialist Helsingborg nach Oslo zu Valerenga geht. Wie bei den Profis gibt es auch hier ein identes Nationenbild: Die großen Vier stellen je einen Teilnehmer.
Players to watch:
Richwin Schößler spielt einen makellosen TAT, gegen die IF Elfsborg ist ihm im Heimspiel per Kopf sogar der einzige Treffer des Abends vergönnt. Ansonsten fängt er viele lange Bälle ab – vielleicht ist doch eher Kurzpassspiel das Mittel, um gegen die Färinger erfolgreich zu sein. Am einzigen Gegentor des TATs trägt er keine Schuld, Torwart Cadu Infante mit einem inferioren Stellungsspiel, sodass ein einfacher hoher Heber reicht. Einen Schockmoment gab es beim 1:1 gegen Ystads: Kurz vor Schluss rasselten er und Timmy Wikström mit den Köpfen aneinander, Schößler blieb zunächst benommen liegen, mit dem hässlichen Cut war an ein weiterspielen nicht mehr zu denken. Somit blieb Tórshavn die letzten Minuten in Unterzahl. Für Schößler gab es nach einer Untersuchung am Montag Entwarnung, dennoch hatte dies Auswirkungen auf seine Form, die nun bei 93 ist.
Bjørn Muri – zum zuschauen verdammt. Der Junge Norweger haderte sichtlich damit, nicht auf dem Rasen eingreifen zu können. Er wird seine Lehren daraus ziehen. Seine Form konnte er indes im Training steigern, mit 141 sieht es bezüglich einer möglichen Aufwertung ganz gut aus.
Alex Albrechtsen liefert einen blitzsauberen TAT ab, führt nicht weniger als 27 Zweikämpfe und verliert nur einen davon. Leider bekommt er beim Derby gegen Nordsjælland auch die unschöne Seite des Fußballs zu sehen: nach einem harten, aber fairen Tackling beschimpft ihn der Vater seines Gegenspielers wüst, woraufhin der Schiedsrichter nicht lange fackelt und das Elternteil des Platzes verweist. Den ob der Situation und des Verhaltens seines Vaters sichtlich aufgelösten Gegenspieler spendet er dann auch noch Trost. Albrechtsen ist nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich eine absolute eins! Die Formkurve zeigt mit 118 ebenso nach oben, vielleicht geht es für den Shooting Star bereits in 2 Wochen weiter nach oben!
TAT 6 – Tamperes Ausbruch nach vorne
Tampere United setzt sich mit 4 Punkten vom Tabellenzweiten Elfsborg ab. Einen Rang dahinter – Serienmeister Silkeborg, dass an diesem TAT von Rang 7 auf Rang 3 vorrückt. Dahinter die üblichen Verdächtigen Ystads, Tórshavn, der FC Kopenhagen und Rosenborg BK – alle im Wettstreit um die internationalen Plätze.
Derbies des TATs:
5 Derbies an einem TAT, so viel gibt es im Normalfall etwa per Halbserie. Große Befürchtungen auf den Polizeistationen, doch mit Ausnahme des einen oder anderen Böllers blieb es friedlich. Da kann sich so manches Elternteil was von abschauen.
FC Nordsjælland – FC Kopenhagen 3:1
JJK Jyväskylä – FC Lahti 1:0
Tampere United – FC Lahti 1:0
Kristiansund BK – Rosenborg BK 0:2
Aarhus GF - Silkeborg IF 0:3
Die Tiger empfangen den FC Kopenhagen, und legen überfallsartig los: Einen starken Abschluss von Minel Sinanovic kann FC Keeper Hagbard Holm noch abwehren, beim darauffolgenden Eckball ist er aber chancenlos. Nordsjælland drückt weiter, kurz vor der Pause ein umstrittenes Handspiel im Strafraum der Gäste. Thore Bendix ist das wie herzlich egal, er schweißt den Ball zum 2:0 ins Eck. Nach dem Seitenwechsel wird der Gast aus Kopenhagen stärker, Hans Botlo wird am zweiten Pfosten vergessen und botlot dem Torwart den Ball durch die Hosenträger. Botlo dominiert nun das Spielgeschehen, liefert mehrere gefährliche Bälle nach vorne. Kurz vor Schluss spielt er mit einer Pirouette zwei Gegenspieler aus, legt den Ball aber etwas zu weit nach vorne. Pius Albrechtsen fängt den Ball ab, schickt Zackarias Axberger auf die Reise. Der zieht auf das Tor zu, schlenzt den Ball zu 3:1 ins lange Eck. Partie entschieden!
Eine grundsolide erste Hälfte spult Jyväskylä Zuhause gegen Lahti ab. Bereits nach 10 Minuten bringt ein Eckstoß das 1:0, danach sorgt vor allem Außenverteidiger Babatunde Wusu für Aufregung, dessen Vorstöße die Gäste durchwegs vor Probleme stellen. Den überfälligen zweiten Treffer erzielt der Afrikaner nach Kopfballablage selbst, in Hälfte zwei reicht dann gegen ein gänzlich ungefährliches Lahti sogar der zweite Gang.
Auch im zweiten Derby in Tampere lief für Lahti wenig zusammen. Karl Paris in Minute 38 mit einem Lebenszeichen, der Schuss reißt ihm aber fast bis zu Cornerfahne ab. Und der Gastgeber? Der kommt erst im zweiten Durchgang zu einer gefährlichen Situation, als Ari Alakangas einen Querpass aus 5 Metern an die Latte setzt. Wenige zusammenhängende Spielzüge gibt es zu sehen, die Spieler beider Teams agieren äußerst eigensinnig. Janosch Schlief und Nicolaj Klaar wollen einen Ball klären, der Pressball fällt jedoch genau vor die Füße von Tamperes Harald Mora. Der ist sichtlich überrascht, beweist aber als einziger der 22 Akteure am Rasen Übersicht. Gegen seinen Querpass auf Gareth Bellamy sind alle chancenlos, und der Waliser erzielt kurz vor Schluss das Goldtor für den Tabellenführer.
Kristiansund tut sich auch Zuhause gegen die Trolle schwer, der Klassenunterschied ist bereits nach wenigen Minuten sichtbar. Aus dem Spiel heraus vermag Kristiansund noch gegenzuhalten, bei Standards wird die Defensive bisweilen vogelwild. Dan Munch wird in Minute 20 am langen Pfosten vergessen, und schließt trocken zum 0:1 ab. Im zweiten Durchgang ist es dann Bjørn Tore Finstad, der einen Ball in Roberto Carlos Manier um die Mauer dreht, ehe der Ball via Pfosten ins Tor kracht.
Der Meister zu Gast in Aarhus, er kommt am Anfang nur schwer in die Gänge. Bis zur ersten Torannäherung schreiben wir Minute 27, Eugéne Job setzt einen Querpass aus 5 Meter über das Tor – wie, bleibt sein Geheimnis. Im zweiten Durchgang ist er nach einem Abpraller hellwach, und erzielt direkt nach dem Wechsel das 0:1. Aarhus kommt nun mit dem höheren Tempo gar nicht mehr klar, zunächst hält die Defensive aber noch dagegen. In Minute 62 aber die Entscheidung, als sich die gesamte Abwehr auf die beiden Stürmer konzentriert. Uwe Bidstrup hat im Rückraum alle Zeit der Welt und knallt die Kopfballablage in den Winkel. Der Schlusspunkt gelingt dann erneut Eugéne Job, der einen direkten Freistoß in Millimeterarbeit zwischen Tormann und Latte presst. Da kann man nur eines sagen: Good Job!
Highlights des TATs:
Höchster Spieltagssieg: Valerenga IF im Heimspiel gegen die IF Elfsborg, Ergebnis 5:0
Effizientestes Team: Tampere United im Heimspiel gegen Valerenga IF, Ergebnis 2:1
Beste Defensivleitung: FC Haka Valkeakoski im Auswärtsspiel bei Ystads IF FF, Ergebnis 4:4
Eine norwegische Machtdemonstration gab es in Oslo zu bestaunen: Valerenga ist von Minute eins hellwach, schnürt die Gäste in der ersten halben Stunde regelrecht in der eigenen Hälfte ein. Besonders die Dribblings von Hicham Salanga sind immer brandgefährlich, zweimal kann er nur regelwidrig im Strafraum gebremst werden. Beide Elfmeter zimmert er trocken ins linke untere Eck, beim zweiten Anlauf spekuliert Gästetorwart Sverre Lindholm auf das richtige Eck und fischt den Ball noch heraus. Gegen den Abstauber ist er jedoch machtlos. Zu allem Überfluss legt Valerenga aus dem Spiel direkt nach, Maarten Grandjean und Ingmar Oja nehmen mit einem Doppelpass die schwedische Verteidigung komplett auseinander – 3:0. Im zweiten Durchgang lässt Ralf Bergdølmo in Minute 53 den vierten Streich folgen, ehe Martin Andresen 6 Minuten vor dem Ende den 5:0 Schlusspunkt folgen lässt.
In der Vorwoche sah dies noch anders aus: Valerenga zu Gast beim Team der Stunde aus Tampere, und die Finnen auch diesmal eine Klasse für sich. Zunächst kann Gästetorwart noch Hochkaräter von Gareth Bellamy und Ari Alakangas entschärfen, gegen Harald Moras auf den zweiten Pfosten angetragenen Freistoß ist er jedoch machtlos, als Ville-Veikko Nurmela den Ball Volley neben dem kurzen Pfosten versenkt. Im zweiten Durchgang entdecken auch die Norweger die Vorzüge des gepflegten Offensivspiels: Maurizio Weißhaupt schickt Hicham Salanga auf die Reise, dessen Abschluss kann in letzter Sekunde noch geblockt werden. Der Eckball dreht sich mit viel Schnitt an Freund und Feind vorbei ins Tor, einem kurzen Jubel folgt jedoch ein Pfiff, wurde Heimtorwart Nicholas Gomes von zwei Gegenspielern bedrängt. Im Gegenzug ist es Gareth Bellamy, der aus abseitsverdächtiger Position abschließt - der Schuss aber kein Problem für den Gästekeeper. Kurz vor Schluss wird es dann richtig wild: Zunächst kommen die Norweger mit Laars Anghel, der Weißhaupt auf die Zehenspitzen schießt - gegen die Richtungsänderung ist auch der Keeper machtlos. Und als alles mit dem Schlusspfiff rechnete, lässt der Schiedsrichter den Eckball noch ausführen, Steve Zeiler köpft die Finnen in Minuten 90+4 doch nochmals in Front. Wenn's läuft, dann läufts!
Einen Krimi auf schwedischem Boden gab es zu Bestaunen. Die Gäste aus Valkeakoski werden in den Anfangsminuten von Ystads wahrlich überrollt. Be Skoog mit einem Heber ans Außennetz, Tyrese Trotzig und Jörgen Denis' finden in Valkeakoskis Iñigo España ihren Meister. Binsenweisheit der Tore die man nicht schießt, denn Roald Økland kreuzt einmal vor dem schwedischen Tor auf, und schon steht es 0:1. Die Antwort Ystads lässt nicht lange auf sich warten: Tomas Nilsson wird perfekt freigespielt und legt das Ei gegen die Laufrichtung des Torwarts ins Netz. Valkeakoski in Folge mit einem Freistoß, Kerry Oster setzt energisch nach, und plötzlich sind wieder die Finnen in Front. Ystads wirkt geschockt, nach der Pause drückt man jedoch wieder auf den Ausgleich. Trotzig mit einem Schlenzer über den Torwart, doch Ferdinand Umwungeri köpft das Leder noch über die Latte. Nach einer Viertelstunde wird der Dauerdruck dann zu hoch, die Abseitsfalle ist einmal zu langsam, Suleyman Ringström erzielt den umjubelten Ausgleich. Doch mitten hinein wieder Nadelstiche in das südschwedische Herz: Zunächst ein Distanzschuss von Jody Pearce, dann ein Spitzler von Økland, binnen zwei Minuten ist Valkeakoski deutlich in Front. Ystads reagiert blendend, schnürt die Gäste in der eigenen Hälfte ein. Zunächst gelingt nichts Zwingendes, doch nach einem Foulspiel gibt es Elfer, den Trotzig zum 3:4 versenkt. Zwei Minuten später jagt Skoog einen Freistoß in die Maschen, Partie egalisiert, und es sind ja noch 10 Minuten zu spielen! Skoog auf Pablo Timisela, der perfekt auf den völlig blanken Trotzig spielt - Iñigo España hält die Finnen mit einem Warhnsinnsreflex im Spiel. Minute 95. Nochmals Eckstoß. Timisela flankt in die Mitte, und plötzlich ist der Ball drin. E K S T A S E auf den Rängen, eine Ystads Jubeltraube begräbt sich gegenseitig auf der Cornerfahne, während die Finnen den Referee belagern. Da sei doch was gewesen! Und da war auch was: Trotzig in haut den Ball in Maradona-Manier mit der Hand ins Tor. Das geht natürlich nicht, so gibt es das Ende der Partie bei 4:4, und den gelben Karton für den Schweden.
Was tut sich auf - Island:
In Reykjavík geht das Abstiegsgespenst um. Nur an 3 Spieltagen kletterte man auf einen Nichtabstiegsplatz, und auch an diesem TAT lassen ein 4:4 in Kristiansund und ein 0:0 in Jyväskylä keine Sprünge nach oben zu. Mit 13 Punkten liegt man auf Rang 17.
Bei den Amateuren gibt es in Liga zwei Heimsiege zu bewundern, auswärts hingegen läuft es nicht zusammen. Mit 6 Punkten bleibt ein 8 Platz - mit insgesamt 28 Zählern.
Die Jugend gewinnt gegen Nykøbing mit 2:0, verliert die zweite Heimpartie allerdings gegen Kristiansund. Gegen Brøndby setzt es auswärts gar ein 4:0, mit 3 weiteren Zählern bleibt nun Rang 15 mit 17 Punkten. Ob eines Sechspunktevorsprungs sind die Abstiegssorgen noch begrenzt.
Anmerkung der Redaktion: Wir hoffen, dass Sie beim Lesen dieser Ausgabe unseres Quälitätsmediums viel Freude hatten. Wenn Sie Anregungen zur Verbesserung haben, sich bestimmte Themen oder interessante Statistiken wünschen, freuen wir uns über eine Rückmeldung.