01.08.2022, 20:55

Transfers - die neuen in SKA
Von kaum aktiv bis intensiv - Das waren die Transfers der skandinavischen Teams bis Saisonbeginn:
Der Trend zu Jugendspielern wird in Skandinavien großgeschrieben: Nicht weniger als 103 Jugendspieler wurden zu den Profis und Amateurteams hinaufgezogen. Der Spitzenreiter holte gar 7 Spieler aus der Jugend, während 2 Teams gänzlich auf Jugendspieler verzichteten. Im Schnitt holte jedes Team somit 3,4 Jugendspieler aus den Jugendabteilungen.
Auch am Transfermarkt war man aktiv, im Schnitt holte jedes Team 2,87 Spieler, damit etwas weniger als Jugendspieler. Besonders die Unterschiede sind hier jedoch auffallend: Holten manche Teams bis zu 14 neue Spieler, so nahmen mit 9 Teams fast ein Drittel der Vereine keinen einzigen Spielerkauf vor. Im internationalen Vergleich ist man deutlich weniger kauffreudiger als der Durchschnitt, von den bisher 789 getätigten Transfers für und in dieser Saison gehen 86 auf das Konto Skandinaviens, der grobe Schnitt (Deutschland wurde ob seiner 64 Teams als equivalent zu 2 Verbänden gerechnet) würde 98 Transfers pro Verband betragen.
Players to watch
Während Hans Botlo gegen Ende der Woche sich im Individualtraining langsam wieder aufbauen konnte, so ließ es der Gott Dänemarks in den ersten Spielen ordentlich Blitzen. Beim Saisonauftakt gegen Valkeakoski war Valter Thor bereits Dreh- und Angelpunkt in der Offensive Brøndbys, die Partien gegen Hammarby und Valerenga entschied der 18-jährige quasi im Alleingang: Ein Zuckerpass auf Villiam Stenderup sowie zweimal Abschlüsse mit Köpfchen bringen bereits jetzt 3 Scorerpunkte. Seine Form beträgt nun 119, eventuell geht da noch was bis zur kommenden Aufwertungsverlosung.
TAT 1 - Ungewohnte Bilder zu Saisonbeginn
Die ersten Spiele sind gespielt, und die verrückten Ergebnisse des Pokals finden auch in der Liga eine Fortsetzung: Mit AIK Solna und Djurgarden Stockholm führen zwei schwedische Teams das Feld mit 9 Punkten an. Mit derselben Punktzahl gesellt sich der Nykøbing FC dazu. HB Tórshavn bleibt ebenso ungeschlagen und folgt auf Rang 4 mit 7 Punkten, dahinter lauern Valerenga und der FC Lahti mit 6 Zählern.
Am Tabellenende findet sich mit Rosenborg der Ligakrösus wieder - wenigstens mit einem Punkt. Mit Sicherheit nur eine Momentaufnahme, dennoch wird dem Meister in dieser Saison nichts geschenkt werden.
Derby des Spieltags:
FC Kopenhagen - FC Nordsjælland 2:0
Ein Begrüßungsgeschenk zum Wiederaufstieg, das wollten die Mannen Ikainos verhindern. Doch die Tiger spielen gut mit, kommen zu einigen Chancen, vernachlässigen allerdings die Defensivarbeit: Ein schwacher Querpass wird von Espen Lydersen abgefangen, der Norweger fackelt nicht lange und schickt Jorgen Störflor auf die Reise. Störflor kann seine Schnelligkeit ausspielen, tänzelt den Torwart aus - und schiebt zum 1:0 ein. In der Folge verliert die Partie an Fahrt, die Gastgeber müssen nicht, die Gäste können nicht. Auch nach der Pause zeigt sich ein ähnliches Bild, wenngleich der FC in Minute 58 und 60 zu guten Möglichkeiten kommt, die Helgar Hendriksson jedoch entschärfen kann. Dennoch hängt die knappe Führung wie ein Damoklesschwert über den Gastgebern, die in der Schlussviertelstunde das Tempo nochmals intensivieren. Das erlösende 2:0 sollte aber erst in Minute 87 fallen - Man of the Match Störflor schnürt per Kopf den Doppelpack.
Highlights des TATs:
Höchster Sieg des TATs: HB Tórshavn im Heimspiel gegen den FC Lahti; Ergebnis 6:0
Effizientestes Team: HB Tórshavn im Auswärtsspiel bei Tampere United, Ergebnis 1:2
Beste Defensivleistung: IFK Göteborg im Heimspiel gegen HB Tórshavn, Ergebnis 2:2
Was eine Packung in einem der Spitzenspiele des TATs, mit einem SKA-Neuling in der Hauptrolle. Zunächst ist es jedoch Lahti, dass den Ton angibt: Ein guter Konter in Minute 5 versandet ob eines schlechten Zuspiels, und ein Schuss von Marcel Bigard wird in höchster Not geblockt. In Minute 19 dann Freistoß auf der anderen Seite, Neuzugang Hans-Dieter Brandstätter läuft an - und der Ball zappelt im Netz! Brandstätter hat nun Blut geleckt, knallt aus allen Lagen und Winkeln auf das Tor der Gäste - gut, dass das Aluminium von hoher Qualität ist, ansonsten hätte es hier bereits in Hälfte 1 eines Ersatztores bedurft. Apropos Ersatztor: Wenn es aus dem Spiel heraus nicht gelingt, dann halt per Standard: Thomas Riise kommt im Strafraum zu spät - den fälligen Elfer verwandelt Brandstätter trocken ins Eck! Auch nach der Pause hat Lahti den ruhenden Bällen nichts entgegenzusetzen: Zwei weitere Brandstätter-Freistöße schlagen binnen 4 Minuten im Kreuzeck ein, und kurz vor Spielschluss führen ein weiterer Freistoß und ein Eckball zu weiteren Toren. Im Interview nach dem Spiel wurde der Neuzugang von Wacker Innsbruck gefragt, ob er immer so entfesselt in die Saison startet, worauf er lächelte und sagte: Ist mein Standard! Na dann, alles klar, Herr Brandstätter!
Und wie so oft zu Saisonbeginn, finden sich die Färinger gleich ein weiteres Mal in diesen Kategorien wieder. Dabei sah zunächst alles gut aus: Minute 14, Leonhard Theuerkauf auf Brandstätter, der sich erneut nicht zweimal bitten lässt, und per Kopf zum 0:1 trifft. Doch dann der Schock: Pippo Castellini im Tor der Gäste kommt nach einem langen Ball zu spät, trifft Valon Rinbergas entscheidend am Fuß - Elfmeter! Und der Schweizer schickt den Keeper in die linke Ecke, und verwandelt ins andere Eck. Doch halt - das Schiedsrichtergespann hatte nicht weniger als 4 Finnen dabei ertappt, zu früh in den Sechzehner gelaufen zu sein. Wiederholung also. Und während Rinbergas die Ecke wechselt, bleibt Keeper Castellini im linken Eck, und kratzt den Ball gerade so an die Stange, wo ein Verteidiger klären kann. Und als ob dies nicht genug war, fällt direkt im Gegenzug das 0:2, mit erstaunlichen Parallelen zum 0:1. Die Finnen trauern dem vergebenen Elfmeter lange nach, kommen erst gegen Ende der Partie wieder zu Chancen, und werden in Minute 79 belohnt, als Valon Rinbergas einen Freistoß verwandelt. Doch das Aufbäumen kommt zu spät, die Färinger retten die 3 Punkte über die Zeit.
Haben wir eigentlich schon erwähnt, wie oft wir Tórshavn zu Beginn einer Saison hier sehen? Nein? Nunja, diesmal jedoch als leidtragenden Verein: Hele Barstikastowskitowki zieht in Minute 13 ab, Castellini lässt den Ball jedoch nur abtropfen. Gardar Yngvesson schaltet am schnellsten und stellt auf 1:0 für den Aufsteiger aus Göteborg. Doch auch die Defensive der Schweden zeigt Nerven, als John-Mikel Mehmet per Hacke auf Harm Rutkiewicz ablegt, der dann noch als Höchststrafe durch die Beine von zwei Verteidigern trifft. Die Färinger drücken in Hälfte 2 auf das Führungstor, lassen jedoch den nötigen Esprit vermissen. Und so sind es die Gastgeber, die kurz vor Schluss die Partie völlig auf den Kopf stellen: Miki Ekelöf wird auf die Reise geschickt, düpiert den Torwart und schiebt den Ball lässig zum 2:1 über die Linie. Die Färinger entfesseln nochmals ein Offensivfeuerwerk, können rasch den Ausgleich erzwingen, aber der zu dem Zeitpunkt noch glücklose Brandstätter scheitert in der 7 Minute der Nachspielzeit am Gebälk.
Was tut sich in - Dänemark:
Nykøbing startet perfekt in die neue Saison, und grüßt mit 9 Punkten von ganz oben. Zuhause bleibt man ohne Gegentor, auswärts wird es mit 1:2 gegen Ystads deutlich enger. 4 Punkte heißt es für Silkeborg, die damit auf Platz 8 rangieren. Einem 2:0 gegen Valkeakoski folgt ein umkämpfter Punktgewinn in Trondheim. Esbjerg fB (gegen Göteborg), dem FC Kopenhagen (gegen Nordsjælland), dem FC Nordsjælland (gegen KR Reykjavík) sowie Brøndby IF (gegen Esbjerg) gelingt jeweils ein Heimsieg, wobei man sich hier durchaus auch gegenseitig die Punkte klaut. Von Platz 9-15 ist alles dabei.
Odense BK startet in Liga 2 fulminant mit drei zu-Null Siegen, das erste Gegentor in Stockholm bringt das erste Remis gegen Hammarby. 10 Punkte sind jedoch eine mehr als ordentliche Ausbeute, was Platz 3 bedeutet. Aarhus GF gewinnt zwar Spiel 2 gegen Jyväskylä, ob einer Flut an Gegentoren sind mehr als 4 Punkte jedoch nicht drin. Aarhus liegt somit auf Rang 8. Der FC Midtjylland bleibt als nur eines von zwei Teams komplett ohne Torerfolg, holt Zuhause gegen HJK Helsinki immerhin einen Punkt - Platz 11 für den Absteiger.
Anmerkung der Redaktion: Wir hoffen, dass Sie beim Lesen dieser Ausgabe unseres Quälitätsmediums viel Freude hatten. Wenn Sie Anregungen zur Verbesserung haben, sich bestimmte Themen oder interessante Statistiken wünschen, freuen wir uns über eine Rückmeldung.