11.06.2018, 09:46
(10.06.2018, 18:36)Hans-Bert Matoul schrieb: 3. Du hast die Problematik mit Özil und Gündogan nach wie vor nicht verstanden. Es geht hier nicht um Meinungsfreiheit. Hier geht es darum, dass Spieler in ihren Rollen als Fussballprofis und Nationalspieler eine Vorbildfunktion in der Öffentlichkeit haben und sich bewusst zu einem Staatspräsidenten bekannt und für ihn Wahlkampf betrieben haben, dessen Land auf dem Weg zur Diktatur ist und schon jetzt massiv Menschenrechte mißachtet. In Ihrer Freizeit hätten sie ihn von mir aus knutschen können, aber sie haben, auch im Namen der deutschen Nationalmannschaft für ihn Wahlkampf betrieben. Hätten Sie sich öffentlich dafür entschuldigt und sich von ihm distanziert, dann Schwamm drüber, jeder macht Fehler. Aber im Gegenteil, sie bleiben bei ihrer Meinung und sprechen davon, dass sie es nicht wussten etc. Es wurden schon Spieler für Minivergehen aus der Nationalelf geschmissen. Das hier ist der größe Skandal der letzten 20 Jahre.
Das ist kein Skandal, es wird nur zu einem Skandal aufgebauscht. Speziell von rechter Seite, denen nicht rein deutsche Nationalspieler schon immer ein Dorn im Auge waren, für die ist das ein gefundenes Fressen-
(10.06.2018, 18:36)Hans-Bert Matoul schrieb: Ich will gar nicht wissen, wie groß die öffentliche Aufregung gewesen wäre, wenn sie mit einem Herr Gauck das gleiche gemacht hätten. In diesem Fall wären sie nicht mehr in der Nationalelf. Heute wurde im Dopa auch noch erwähnt, dass Emre Can wegen der Empfehlung seines Beraters nicht an dem Treffen teilgenommen hat. Dessen Berater scheint besser informiert gewesen zu sein.Was willst Du damit sagen? Dass es dumme und schlaue Spieler bzw. Berater gibt?
Natürlich, aber die Jungs sollen Fussball spielen, sonst nichts.
(10.06.2018, 18:36)Hans-Bert Matoul schrieb: Im übrigen hat Meinungsfreiheit auch Grenzen.
Und die Grenze der Meinungsfreiheit ist die Straftat. Wäre die Grenze schon vorher, dann hätte man sich in den letzten Jahren nicht so viel rechten Dünnschiss anhören müssen.
(10.06.2018, 18:36)Hans-Bert Matoul schrieb:Da kann einem ja jetzt echt die Hutschnur platzen.Zitat:Welche Inkonsequenz bei Özil und Gündogan? Du hättest sie gerne gestrichen, nur weil Löw das nicht getan hat, bedeutet das nicht das es die falsche Entscheidung ist.
Es geht hier nicht darum ob die Entscheidung richtig oder falsch ist. Es geht darum, dass Löw wissen musste, was die Spieler nun erwartet. Und er hat es in Kauf genommen, dass dadurch eine enorme Unruhe in die Mannschaft kam. Er hätte die Spieler schon alleine deshalb nicht mitnehmen dürfen.
Heute im Dopa hat auch jemand gesagt, dass wenn die beiden Spielen, man praktisch mit 2 Leuten weniger spielt, weil man die gar nicht mehr anspielen braucht. Gündogan hat gegen Saudi Arabien auch nur noch Fehler gemacht, weil er total verunsichert war und das überträgt sich auf eine ganze Mannschaft. Löw wird die Pfiffe nicht verhindern können, aber er hätte verhindern können das überhaupt erst so eine Situation entsteht.
Was wäre denn die Folge:
Dieses Mal werden zwei gute Spieler gestrichen, weil sie sich mit dem falschen Präsidenten haben ablichten lassen.
In zwei Jahren darf dann ein Spieler zu Hause bleiben, weil er sich öffentlich als schwul geoutet hat und deswegen von Ewiggestrigen ausgepfiffen wird.
In vier Jahren kommen dann drei Spieler nicht mit, weil sie Mitglied in der falschen Partei sind, woraufhin das Publikum, dass mehrheitlich für andere Parteien ist, diese nur auspfeift.
Und spätestens in 10 Jahren besteht die Mannschaft aus nur noch im kleinsten gemeinsamen Nenner konformen Spielern, die zwar nicht besonders Fussball spielen und auch keinen Blumentopf gewinnen können, aber dafür dem Publikum mehrheitlich genehm sind.
Die besten Spieler sollen spielen (bzw. die Spieler, die der Bundestrainer für die besten hält) und nicht die, die die sogenannten Fans für genehm findet. Wehret den Anfängen. Und da machen Löw und der DFB gerade genau das richtige!