07.01.2016, 13:14
(07.01.2016, 11:18)Monolithus schrieb:(07.01.2016, 10:52)Aotearoa schrieb: Cody und Kalli:
Die Frage ist ja: Soll Glück entscheiden oder das eigene Setzverhalten?
Meines Erachtens sollte das Setzverhalten die entscheidende Größe sein, und zwar von Beginn des Wettbewerbs an. Die Glückskomponente spielt immer eine Rolle, klar, aber sie lässt sich auf das notwendige Minimum reduzieren. Losglück und Lospech gibt es immer. Aber es sollte nicht ohne Not eine weitere Glückskomponente ins Spiel gebracht werden.
Als ob die Pokalwettbewerbe (vor allem der nationale) nicht sowieso schon sehr stark durch den Zufall/Glück geprägt werden.
Meinst du, dass du nur ein gutes TK hast, weil du im nationalen Pokal so clever agiert hast (bei all den 1000 Möglichkeiten dort clever zu agieren :-)) oder weil du ganz einfach GLÜCK bei den Auslosungen durchgehend hattest, gepaart mit FTCP-Vorteil?
Dasselbe in der EL etc.: Dort kannst du zwar etwas mehr agieren, aber wie genial du dort auch setzt, es bringt gar nichts, wenn du in deiner eigenen Gruppe abgeschossen wirst, weil andere nicht so clever generell agieren und du das somit nicht antizipieren konntest.
Die Strategie "ich setz immer 0-1" als starke Mannschaft ist keine geniale Setzstrategie oder besonderes Antizipieren des Gegners. Um z.B. mit 8/8 Toren in die nächste Runde zu kommen, bedarf es neben der Stärke der Mannschaft deutlich mehr Glück als Können beim BMO.
(nicht nur bezogen auf die Auslosung nach der Gruppenphase, sondern auch auf die Auslosung für die erste Gruppenphase und das Setzverhalten der Gegner)
Zu deinem Bsp. noch mit Besiktas: Exakt dieses Aufstocken kann und mag Teil seiner Setzstrategie gewesen sein. Tore wurden so gesetzt, weil er bereits die Aufstockung antizipierte, um je nach Auslosung 5/5 setzen zu können. D.h. nicht, dass der Plan so aufgeht, aber man kann natürlich selbst auch einwirken.
(hab mir den speziellen Fall nicht angesehen, aber so agieren viele, jedenfalls beim Übergang von Gruppenphase in die KO-Runde)
Das Aufstocken kann also durchaus auch Teil einer Setzstrategie sein.
Wenn du nun sagst, dass man das doch gar nicht wissen kann, wegen Auslosung+Glück etc, dann würdest du deiner eigenen Grundaussage widersprichen...
Im Endeffekt hast du deine Frage A bereits selbst mit deiner Aussage B beantwortet.
Sehe ich nicht ganz so.
Natürlich ist das Torkonto nach einer Runde Ergebnis nicht nur der eigenen, sondern auch der Strategie der Kontrahenten. Und daher nur in gewissem Maße beeinflussbar.
Aber ohne eigenes Setzverhalten wird niemand ein gutes Torkonto aufweisen.
Sollte das nicht belohnt werden?
Warum sollte das durch Aufstocken der Torkonten nivelliert werden?
Das erschließt sich mir nicht.
Und das Verhalten, die Aufstockung zu antizipieren, ist sicher nachvollziehbar. Auch sinnvoll. Aber eben nur, weil es die Aufstockung gibt. Gäbe es die Aufstockung nicht, könnte niemand darauf spekulieren und müsste noch mehr Augenmerk auf jede einzelne Partie legen. Zugegeben, mit der Glückskomponente, was dein Kontrahent gegen dich setzt. Aber die macht schließlich den Reiz des BMO aus.
Vollkommen stimme ich mit dir überein, dass die Pokalwettbewerbe und deren Wertigkeit hinterfragt werden kann.
Noch einmal die Coppa Italia:
Das war/ist diese Saison ein reines Glücksspiel. Bari und Brescia hatten nach der ersten Runde das beste Torkonto. Hatten beste Aussichten - und werden gegeneinander gelost.
Brescia hatte das Pech, anschließend auswärts in Parma antreten zu müssen. Lazio trifft jetzt das gleiche Pech im Halbfinale. Ein reines Glücksspiel. Völlig losgelöst von einer irgendwie genialen oder blöden Setzstrategie.
Dennoch zählt der Titel, Trainer werden aufgewertet, Spieler.
Bielefeld