17.10.2013, 12:34
(16.10.2013, 18:25)Christiano Ronaldo schrieb: 1998 = flog man gegen die stärkste Kroatien Mannschaft aller Zeiten raus, also klingt gut für die Galerie das "kleine Kroatien" dick zu markieren, waren aber stärker als man denkt, im Achtelfinale hat man ein Spiel gegen Mexico nach 0:1 noch gedreht, wo man 60 Minuten lang von Mexico an die Wand gespielt wurde, die waren damit beschäftigt Beinschüsse anzubringen anstatt das 2 Tor zu schiessen am Ende hat man mit starken Physis und mit späten 2 Kopfalltoren das Ding noch drehen können. Matthäus 36 Jahre, Klinsmann und Bierhoff im Sturm, Wörns in der Abwehr, Jeremies im DM, Viertelfinale mit der Mannschaft ist bestimmt gleich zu bewerten mit einem Halbfinale der 2010er Mannschaft.
EM 2000 = braucht man kein Wort darüber verlieren, nur mal darauf hinweisen, sowohl bei der WM 2010 als auch bei der EM 2008, hat man ein Vorrundenspiel verloren und hat sich im letzten Spiel weitergezittert, so ganz abwegig wäre ein Vorrundenaus 2008, 2010 nicht gewesen, auch wenn es jeweils dann sehr unglücklich gewesen wäre.
WM 2002 = ziemliches Glück das man da im Finale stand, einerseits Losglück, anderseits haben alle starken Mannschaften versagt.
EM 2004 = Todesgruppe damals, Rudi Völler ist direkt danach zurückgetreten
Im allgemeinen waren das schlechtere Mannschaften und dennoch ist man fast immer, wie ich es geschrieben habe, FAST immer sehr weit gekommen. Bei der WM 1994 war im VF Schluss, WM 78 in der Zwischenrunde, WM 1962 im Vietelfinale und das wars dann auch schon mit dem "Versagen".
EM 1996 kam man noch erwähnen, da wo eine Mannschaft Europameister wurde die niemals Europameister werden hätte dürfen weil andere Mannschaften viel mehr Potential hatten.
Dieses es zu schaffen das Maximale rauszuholen, und auch die Spiele auf Messers Schneide zu gewinnen, das ist der Grund für die erfolgreiche WM Historie, und das wird vom Löw`schen Konzepteam halt abgelehnt sich auch auf solche stärken zu beruhen oder die versuchen wieder erwecken zu lassen. Spanien tritt an um zu gewinnen, die gewinnen wenn es sein muss auch dreckig, die schiessen das 1:0 im WM Halbfinale nach nem Eckball, das schöne Spiel ist Teil des Konzepts um zu gewinnen, Deutschland demütigt Argentienien 4:0 spielerisch und tritt dann an um das selbe mit Spanien zu versuchen, anstatt mit allen Mitteln versuchen zu gewinnen. EM 2012 der gleiche Mist, man hat objektiv eine viel bessere Mannschaft wie die Italener, jeder Depp weiss das man gegen Italien eins nicht darf nämlich in Rückstand zu laufen, statt mal Piano zu machen und erstmal abzuwarten, geht man her und will sie überrennen, die ganze Diskussion dreht sich im Kreis, Weltmeister wird Deutschland 2014 ganz sicher nicht, da leg ich mich fest, das kann man jetzt nicht überprüfen ob ich recht haben werde, aber ich fresse einen Besen samt Stiel wenn der Fall eintritt.
Wenn ich dich jetzt richtig verstehe, sprechen die klaren Siege gegen Argentinien sowie England eher gegen die Arbeit von Löw, weil man da spielerisch mehr als überzeugt hat, während man das kämpferische hat vermissen lassen. Eine WM-Leistung wie z.B. 2002 wäre demnach höher zu bewerten als die von 2010, weil die Mannschaft 2002 mehr gekämpft/gegurkt hat und irgendwie ins Finale einzog?
Was man Deutschland unter Löw vorwerfen kann, ist das es keine wirklichen Kämpfertypen in der Mannschaft gibt. Es gibt zwar Leadertypen wie Schweini, Lahm, Neuer oder Klose, aber keinen Spieler, der dem Gegner auch mal weh tut. Bayern hat da z.B. einen Mandzukic oder auch Martinez.
Die Frage, die sich mir aber stellt ist, ob Löw dafür überhaupt was kann? Hat Deutschland überhaupt solche Typen? Spontan fällt mir nur ein Großkreutz ein, der über die Leidenschaft und den Kampf kommt, aber wo sollte man den Einbauen? Offensiv kann man eigentlich weder Müller, noch Reus oder Özil rausnehmen, selbst die Alternativen wie Götze, Draxler und Schürrle sehe ich noch vor Großkreutz. Defensiv im Prinzip das Gleiche, außer Lahm würde woanders (LV oder DM) spielen.
Ich kann hier ehrlich gesagt keinen Fehler bei Löw sehen. Es ist einfach so, dass Deutschland aktuell solche Typen eher nicht hat. Was nicht an Löw, sondern eher der Ausbildung liegt, wo eher auf Technik gesetzt wird. Mit der Ausbildung an sich hat Löw ja erstmal recht wenig zutun.
Was die Bewertung der Spiele gegen Spanien und Italien angeht, muss ich dir auch widersprechen. Löw wurde ja vorgeworfen (auch hier im Forum), dass er sich zu sehr auf die Gegner eingestellt hat und nicht so hat spielen lassen wie in den Spielen zuvor. Wenn ich mich richtig erinnere war der Vorwurf gegen Spanien, dass man zu defensiv gespielt habe und gegen Italien, dass man das zentrale Mittelfeld durch Kroos zu dicht gemacht hat und sich zu sehr auf Pirlo konzentriert hat.
Eine zu offensive Spielweise habe ich ehrlich gesagt in beiden Spielen auch nicht gesehen. Die Sichtweise, dass man in ein offenes Messer gelaufen sei, kann ich ehrlich gesagt nicht teilen.